Vereinsgründungssitzung 18.6.2016 11 Uhr Vereinsgründungssitzung 2


freudeweryha2Hamburg, 18.06.2016  Freundeskreis Sammlung de Weryha


Jan de Weryha ist 1950 in Gdansk/Danzig geboren und aufgewachsen.
Nach dem Studium der Bildhauerei an der Staatlichen Hochschule für bildende Künste in Gdansk war er seit 1976 als freischaffender Bildhauer in Polen und ist seit 1981 in Hamburg tätig.
Seit dem Ende der 1990er Jahre gehört Holz zum Lieblingsmaterial von Jan de Weryha. Die Erforschung und Offenlegung der geheimnisvollen Struktur und des Wesens des Holzes wurde für ihn einerseits zum künstlerischen Programm. Er spaltet, schneidet, bricht: Ästhetische Grundlagenforschung auf dem Bereich des Umgangs mit Holz.
Und dann entstehen daraus in häufg serieller Anordnung Skulpturen, raumgreifende Installationen oder ästhetisch anspruchsvollste Reliefs und Objekte.
Aber immer weicht Jan de Weryha der Gefahr aus, ins Erzählerische, Inhaltliche oder Symbolische abzurutschen. Das Natürliche, Ursprüngliche und auch Unberechenbare des Holzes bleibt in de Weryhas Arbeiten stets präsent.
Seine Arbeiten sind von intellektueller und meditativer Tiefe. Sie sind in Art, Stil und Ausdruck einmalig, unverwechselbar. Sie verfügen über eine ungeheure ästhetische Strahlkraft, die ihre Wirkung über Reduktion auf das Wesentliche und ihre serielle Anordnung entfaltet.
Namhafte Kunstfachleute bringen sein Werk deshalb auch in Verbindung mit großen Minimalisten wie Carl Andre, David Nash oder Richard Long.
Er selbst bezeichnet sich allerdings eher als einen Vertreter der Konkreten Kunst wie Max Bill oder Francois Morellet. Damit wird deutlich, dass de Weryha den Vergleich mit den ganz Großen im Kunstbetrieb nicht scheuen muss und höchsten künstlerischen Ansprüchen genügt.
Seine Werke sind dementsprechend auch in Sammlungen repräsentativer Kunstinstitutionen sowie im öffentlichen Raum in Polen und Deutschland und in vielen Einzel- und Gruppenausstellungen vertreten.
Neben seiner Auseinandersetzung mit dem Material Holz, hat Jan de Weryha ein Denkmal zur Erinnerung an die Deportierten des Warschauer Aufstandes 1944 für die KZ-Gedenkstätte in Hamburg-Neuengamme sowie ein Mahnmal zum Gedenken an Zwangsarbeiter der Nazi-Herrschaft in Hamburg-Bergedorf geschaffen.
Besuchen Sie zu Ihrer weiteren Information auch die Website www.de-weryha-art.de.


Um dieses Werk kunstinteressierten Menschen bekannter, es einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen, ihm die größtmögliche Aufmerksamkeit zu verschaffen, die bestehende Sammlung de Weryha auszubauen und für die Zukunft zu bewahren, hat sich der Freundeskreis der Sammlung de Weryha gebildet.
Wir sind ein noch kleiner Kreis von künstlerisch, gesellschaftlich und politisch engagierten Menschen, die sich diesen Zielen verschrieben haben und sich für deren Erreichung einsetzen wollen.
Konkret kann der Freundeskreis z.B.
■ die Sammlung im Reinbeker Redder 81 regelmäßig für die Öffentlichkeit zugänglich machen
■ Workshops, Führungen und Kunstaktionen insbesondere auch für junge Menschen durchführen,
■ die Räume der Sammlung ausbauen und langfristig sichern
Um den Kreis Interessierter und MitstreiterInnen zu vergrößern,
laden wir herzlich zu einem Gründungstreffen mit vorheriger Möglichkeit der Begehung der Sammlung/ Ausstellung mit dem Künstler nach Lohbrügge ein:

18.6.2016 11 Uhr Vereinsgründungssitzung

Reinbeker Redder 81, 21031 Hamburg-Lohbrügge
■ EINLADUNG zur Gründungsversammlung „Freundeskreis Sammlung de Weryha“ (e.V.)

Liebe Mitstreiterinnen und Mitstreiter des Freundeskreises der Sammlung de Weryha,

liebe Freundinnen und Freunde,

hiermit laden wir herzlich zur Gründungsversammlung unseres geplanten Vereins „Freundeskreis Sammlung de Weryha“ (in Gründung) zum o.g. Datum und Zeitpunkt ein.

Auf der Tagesordnung stehen:

  1. Begrüßung
  2. Wahl der Versammlungsleitung
  3. Wahl Protokollführung
  4. Verabschiedung der weiteren Tagesordnung
  5. Vorstellung, Diskussion und Verabschiedung der Satzung
  6. Wahl des Vorstandes
    • Erste/r Vorsitzende
    • Zwei Stellvertreter/innen
    • Schatzmeister/in
  7. Beschlussfassung über die Anzahl der Beisitzer/innen

7.1 Wahl der Beisitzer/innen

  1. Wahl der Kassenprüfer/innen
  2. Festlegung der Mitgliedsbeiträge
  3. Verschiedenes

Ergänzende Punkte für die Tagesordnung bzw. sachdienliche Hinweise bitte rechtzeitig bei Jan de Weryha (jan@de-wery-art.de) und/oder bei Hartwig Zillmer (ha.zillmer@web.de) anmelden.

Über Euer Erscheinen würden wir uns sehr freuen.

Mit herzlichem Gruß

(Vorbereitungsgruppe bzw. Namen derjenigen, die einladen)

Anlage: Satzungsentwurf „Freundeskreis Sammlung de Weryha e.V.“
Wegebeschreibung oder: Wie komme ich zum Atelier im Reinbeker Redder 81?
■ ÖPNV: Ab S-Bahnhof Bergedorf (Ausgang Lohbrügge) mit Buslinie 12 (Ri. Billstedt)
bis Reinbeker Redder (Höhe Rudor weg) im 10-min-Takt. Fahrzeit: ca. 17 min
■ Pkw: Auf der Wiese zum Kleingartenverein und vor dem Atelier stehen Parkplätze zur Verfügung.


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2 Gedanken zu “Vereinsgründungssitzung 18.6.2016 11 Uhr Vereinsgründungssitzung

  • Horst Sellhusen Autor des Beitrags

    Rede des 1. Vorsitzenden Horst Sellhusen bei der Gründungsfeier am 18.6.2016

    Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freundinnen und Freunde!
    Die heutige Vereinsgründung markiert einen historischen Moment.
    Damit ist etwas vollbracht, was hoffentlich einen Meilenstein in der öffentlichen Wahrneh-mung dieses Künstlers bildet. Und du hast mir gestern gesagt, Jan, dass du ganz erstaunt und glücklich bist, dass das, was im vergangenen Jahr anfing, heute tatsächlich Realität wird und wir den Freundeskreis als Verein konstituieren werden und nunmehr also gegründet haben.

    Dank an die Freunde der deutsch-polnischen Gesellschaft, die den Anstoß zum Freundeskreis und zur Vereinsgründung gaben.

    Dank aber auch an den Künstler, der sich dieser Idee sehr gerne geöffnet hat und uns seit dem beherbergt und bewirtet.

    Dank auch denen, die Jan de Weryha und seine Kunst schon länger tatkräftig und ganz per-sönlich unterstützt haben und unterstützen, denn die bilden eine sehr gute Basis für die weite-re Arbeit des Freundeskreises.

    Dank nicht zuletzt aber auch allen anderen Beteiligten, die diese Idee bisher unterstützt haben und weiter unterstützen wollen.

    Personell besteht der Freundeskreis
    • aus reinen Liebhabern der Kunst von Jan de Weryha, er besteht
    • auch aus solchen, die dieser Leidenschaft nicht nur im geistig- intellektuellen Sinne nachgehen, sondern auch ganz praktisch, indem sie Kunstunterricht bei unserm Künstler nehmen.
    • Wieder andere fühlen sich kulturell und vielleicht gesellschaftlich-politisch mit Jan de Weryha verbunden.
    • Manche wollen dem sympathischen Menschen de Weryha vielleicht auch einfach „nur“ mit Rat und Tat, ihrem Wissen und ihrer Erfahrung zur Seite stehen
    • Und vielleicht kommt letztlich auch alles irgendwie zusammen.
    Wie auch immer: Wir sind anscheinend alle Überzeugungstäter und wir hoffen, dass wir noch mehr werden, damit wir mit versammelter Expertise und der Leidenschaft für die Kunst an Schlagkraft gewinnen!

    Seit September vergangenen Jahres haben wir uns inzwischen mehrfach getroffen und über die Ausgestaltung des Freundeskreises diskutiert. Dabei haben sich zwei wesentliche Schwer-punkte herausgebildet:

    • Zunächst hat der Freundeskreis das Anliegen unseres Künstlers, die Sammlung seiner Kunstwerke und dieses Hauses für die Zukunft zu sichern und zu bewahren, aufgegrif-fen. Deshalb auch der Name des Vereins: Freundeskreis der Sammlung de Weryha.

    Das bedeutet konkret, dass wir uns für eine bauliche Instandsetzung und Ertüchtigung dieses Gebäudes einsetzen wollen. Dazu gehören die Installation von Wasser- und Abwasseranschlüssen, eine umfassende Dachsanierung und eine Versorgung mit aus-reichender Heizenergie. Dazu will sich der Freundeskreis für die Einwerbung entspre-chender Finanzmittel einsetzen und – soweit möglich und sinnvoll – auch die formale Verantwortung für dieses Gebäude übernehmen.

    • Zum Anderen – und das treibt mich persönlich insbesondere an – soll es aber auch darum gehen, Jan de Weryha dabei zu unterstützen, seiner Kunst zum Durchbruch zu verhelfen, ihn ganz konkret in seiner Ausstellungstätigkeit zu unterstützen, um seinen Namen und seine besondere künstlerische Position in der Fach- und sonstigen Öffent-lichkeit noch bekannter zu machen.

    So soll unsere Internetseite ständig professionell weiterentwickelt werden, weiteres In-fomaterial entwickelt und veröffentlicht werden, regelmäßig ein offenes Atelier ange-boten, Kunstaktionen und Sammlungsführungen insbesondere auch für junge Men-schen organisiert und dieser Ort, das Atelier, zu einem lebendigen Ort kunstinteressier-ter Menschen werden.

    Bei allen Aktivitäten stehen stets und selbstverständlich das Einverständnis und die uneinge-schränkte Zustimmung von Jan de Weryha im Vordergrund. Aus diesem Grunde haben wir dich, Jan, auch gebeten, eine maßgebliche beratende Funktion in unserem Vorstand zu über-nehmen.

    Ein Tost auf die Kunst und den Freundeskreis der Sammlung de Weryha: Möge der Verein seine Kraft zugunsten der Kunst und insbesondere der von Jan de Weryha entfalten!

  • Bergedorfer Zeitung 21.6.2016 Autor des Beitrags

    Bergedorfer Zeitung
    21.6.2016

    In Bergedorf stehen zwei Werke von de Weryha

    Jan de Weryha-Wysoczański ist 1950 in Danzig geboren und dort aufgewachsen. Nach dem Studium an der staatlichen Hochschule für bildende Künste Gdansk, das er 1976 als Diplom-Bildhauer abschloss, war er zunächst als freischaffender Künstler in Polen tätig. Seit 1981 lebt und arbeitet er in Bergedorf. Viele seiner Holzreliefs und Objekte sind in seinem Atelier am Reinbeker Redder zu besichtigen. Auch das Nationalmuseum Szczecin, das Skulpturenzentrum Orońsko und das Museum für moderne Kunst Radom haben seine Werke in ihren Sammlungen. 1998 wurde er mit dem renommierten „Prix du Jury“ beim Salon Printemps in Luxemburg ausgezeichnet.
    In Bergedorf hat Jan de Weryha vor allem durch sein Denkmal an die Deportierten des Warschauer Aufstands in der KZ-Gedenkstätte Neuengamme (1999) und das zentrale Mahnmal für Zwangsarbeiter der Nazi-Herrschaft am Schleusengraben Schlagzeilen gemacht. Vor dessen Errichtung hatte es kontroverse Diskussionen über die Betonstele gegeben, ein Reizgas-Anschlag überschattete die Einweihung am 21. September 2012.

    Bergedorfer Zeitung
    21.6.2016

    Lohbrügge
    Freunde wollen Künstler promoten

    Jan de Weryha bekommt Unterstützung von Förderverein – Sein Atelier in Lohbrügge soll ausgebaut werden

    Lohbrügge. Der polnische Bildhauer Jan de Weryha, der seit 35 Jahren in Lohbrügge lebt und arbeitet, gilt als einer der profiliertesten Künstler Bergedorfs. In Fachkreisen werden seine Arbeiten „von unverwechselbarer intellektueller und meditativer Tiefe mit ungeheurer ästhetischer Strahlkraft“ hoch gelobt, er stellt in internationalen Galerien und Museen aus (derzeit in der Galeria „Okno“ in Slubice/Polen) und wird von Fans ehrfürchtig mit großen Minimalisten, wie Carl Andre, David Nash oder Richard Long verglichen.

    Doch Weryha teilt ein Los mit unzähligen anderen Kunstschaffenden: Zwar ist die Fachwelt begeistert, aber in der breiten Öffentlichkeit ist der 65-Jährige eher unbekannt, nur wenige neue Interessenten verirren sich in seine versteckt gelegene Atelier-Ausstellung am Reinbeker Redders 81.

    Das soll sich nun allerdings ändern: Langjährige Freunde des Künstlers, einige seiner Schüler, polnische Weggefährten und Bergedorfer Politiker haben am Sonnabend den Verein „Freundeskreis der Sammlung Weryha“ gegründet. „Jan soll sich ganz auf das konzentrieren, was er am besten kann – seine Kunst“, erklärt der frisch gewählte erste Vorsitzende Horst Sellhusen. „Wir wollen ihm beim Ausbau seines Ateliers helfen und dieses regelmäßig einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich machen.“ Dazu will der Verein Führungen, Workshops und Kunstaktionen organisieren, die Webseite pflegen und die Bekanntheit des Bildhauers durch verstärkte Aktivitäten in sozialen Netzwerken erhöhen.

    „Wir wollen als Verein gerne die Atelier-Räume, das ehemalige Lager des Bergedorfer Museums, vollverantwortlich übernehmen, das Dach sanieren und Wasser legen“, erläutert die zweite Vorsitzende Christel Oldenburg, selbst Historikerin im Museum.
    Der Verein startet seine Arbeit nun mit 14 Mitgliedern. Darunter als Institution auch die deutsch-polnische Gesellschaft Hamburgs. Generalkonsul Marian Cichosz war bei der Gründungsfeier dabei und versprach seine „persönliche Unterstützung von ganzem Herzen“. Cichosz: „Ein Freundeskreis ist das wertvollste überhaupt – egal ob im Privaten oder in der Kunst.“